Simone zu Egenbrechtshofen,
Kraeuterweyb und Gemahlin des
Alexander von Wittene
Geboren im jahre des Herrn 1228 zu Maria Himmelfahrt im schoenen albgoeu als Tochter eynes Tuchwebers und seiner Frouw, erlernte auch ich in meyner Kindheit die Kunst des webens.
Bald schon merkte ich das mir dieses nicht reiche und erlernte noch zusaetzlich das Bortenweben und so manche Borte von mir verschoenerte, in aller Bescheidenheit, den Glanze und die Pracht des Klerus´ bei so mancher Prozession.
In aller Heimlichkeit, denn meyn Vater durfte es niemals wissen, brachte mir meyne Mutter auch noch alles bey was auch sie ueber Kraeuter und Salben und alles was damit zu tun hat von ihrer Mutter und die von der Ihrigen erlernt hatte.
So geschah es das ich eines schoenen tages, als ich gerade garn auf dem markte einkaufen war, einen groszen und blonden huehnen mit einer seltsam anmutenden sprach antraf, aus dem Norden kam er - Alexander von Wittene.
Als ich dieses groszen Mannes ansichtig wurde war es auch schon um mich geschehen und von diesem tag an war ich auf gnad und ungnad in liebe zu ihm entflammt.
Wir lernten uns kennen und die lieb wurde immer staerker und so kam es das ich ihn eines Tages meynen Eltern vorstellte.
Gar gewaltig war die not und das geschrey als meyne Eltern der berufes dieses groszen Mannes wissentlich wurden, denn er arbeitete als Tagelöhner und unter der Erd, als Kohlengraeber, meynem lieben vatern nicht ehrlich genug und nicht mal von unserem niedrigen stande.
Also stellte meyn vater mich vor die Wahl in ehrlichkeyt zu bleyben in seynem hause und dort das ehrliche Handwerk der Weberin unter seiner Obhut zu verrichten oder ohne Segen mit dem mann meyner lieb unehrlich meyner wege zu ziehen.
Da meyne liebe zu Alexander von Wittene aber allzu maechtig in mir war verliesz ich mein Elternhaus mit nichts anderem als meinem Bortenwebrahmen und den Traenen meiner mutter und dem aerger meines vaters.
Damit auch ich ein bisschen Geld einbrachte fuer unser leben arbeitete ich offen weiterhin als Weberin fuer borten und insgeheim auch in der heimlichen Kunst meiner Mutter als Kraeuterweyb.
Alexander von Wittene nahm mich zu seynem Weyb zur linken und nach nicht mal eynem ganzen jahre traute uns ein wohlmeinender Priester, kurz vor der Geburt unseres Sohnes, Sven.
Ueber die Weyl trafen wir im orte zu den moenchen auf den Scharfrichter und Henker Meister Bramdal vom BuchenHayn und entschlossen uns in unserer Unehrlichkeit uns mit seyner Erlaubnis seynem Hauffen anzuschlieszen und sind seyt diesem Tage ein Teil von BRAMDAL´s HAUFFEN.