Sebastian Emheri,
Seifensieder, Feuerkuenstler,
fleyssig-kreativer Geyst und
immer freundlich unehrlich.
Der Tag und das Jahr meiner Geburt ist mir nicht bekannt.
Wenn man mich fragt sage ich es war im dezember des jahres 1231, denn dort ist meine erste Erinnerung: Im hofe der Burg Gegenpoint, der gleichnamigen Familie wie ich, im Schnee spielend.
Myn familie die mich aufnahmen waren Menschen im Dienste der Welfen die im schoenen orte Bruck den Wegzoll fuer die Salzstraße eintrieben, ehrbar Leut doch nicht adlig.
Sie nahmen mich als Waysen auf und behandelten mich wie Ihrn eygen sohn, gaben mir ein Gefuehl wohliger Waerm, auch in dunkeln Zeiten.
Das aufstrebende geschlecht der Wittelsbacher und der Bau des Klosters in unmittelbarer Naeh macht es ihnen nicht leicht und so gaben Sie immer mehr von Ihrem Einfluss ab.
Letztlich musste myn familie die Burg verkaufen und zum schleifen freigeben.
Ihre Steine sind nun die Ecksteine des Klosters.
Zu dieser zeyt kam auch fuer mich der moment die Gegenpointer zu verlassen, ich wollte mehr von der Welt sehen.
So schloss ich mich dem fahrenden Folke an, lebte mal hier und da, lernte allerlei nuetzlich und auch sinnfrey zeug.
Von den Gauklern schaute ich mir die Baendigung des Feuers ab und mehr als eynmal senkte ich mir Haarschopf und Brauen an. Doch auch heute noch verbringe ich gerne myn zeit in der Naeh der lodernden Flammen.
Auch erlernte ich von ihnen das Handwerk des Seyfensiedens, wie man us fetten und laugen feste Seyf als Heilmittel und zur selten reynigung herstellte.
Giftige Substanzen und stinkend fluessigkeiten waren nun mein taeglich Brot und halfen mir mich in unsere kleine Gruppe einzubringen.
Doch die Ruhelosigkeit und das staendige von einem ort zum naechsten ziehen ermuedete mich und so kam die zeyt dem fahrenden folke den Ruecken zuzukehren.
Mich verschlug es wieder zum Ausgangsort meiner Reise.
Von meiner frueheren familie war nichts mehr da, nur noch eyn schatten und die ruinen der burg.
Sogar die folgenden Wittelsbacher haben das Land der sideley fuerstenfeld in den Besitz der Kirche verkauft die das Kloster fertigstellten.
Fuerstenfeld war nun eyne große gemeinde, wallfahrtsort und hoffnung der Menschen auf Vergebung Ihrer suenden.
fuer jemand wie mich war hier keyn platze mehr.
Ohn gelernten Beruf, nit getauft und ohn wurzeln kunnte ich im strome der Zeyt in vergessenheit geraten.
Mehr als eynmal kam ich mit dem gesetz in beruehrung: Gauklertum, Beutelschneider und ander ding wurden mir schon oft zur Last gelegt und so kam es im augustd im jahr des Herrn 1250, als ich fuer myn unzüúchtig ferhalten in der Schandgeige lag und ich uf dyse weisz Meister Bramdal aus dem nahen orte BuchenHayn kennen lernen musste.
Viele Geruecht und duester geschichten rankten sich um ihn und sein Gefolge.
Und so bat ich ihm gnedig mit myr zu seyn, im ausgleiche das ich mich ihm anschlieszen wuerd um ihn bei seinem gar blutgen gewerb zu unterstuetzen.
Der um Ihn gescharrte Hauffen aus unehrlichen nahm mich auf wie eynen verloren sohn und seyt diesem Tage verbringe ich die Zeyt bei meiner neuen familie.
Ich unterhalte Sie myt Feuer und helf wo ich kann.
Wem es danach verlangt dem zeige ich meine Seife und auch dem Meyster dient sie zum abwasch von garstig roten Flecken uff seynem dienstgewande.